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Beschäftigung für Hunde - Zwischen Auslastung und Ruhe

Beschäftigung für Hunde - Zwischen Auslastung und Ruhe

Die richtige Balance zwischen Auslastung und Ruhe beim Hund zu finden kann sehr schwierig sein, vor allem, weil die Bedürfnisse der Hunde häufig sehr individuell sind. Es gilt, die Vierbeiner weder zu überfordern, noch zu unterfordern. 
Neben ausreichenden Ruhephasen ist eine abwechslungsreiche Beschäftigung sehr wichtig. Hunde sollten nicht nur körperlich, sondern auch mental, sozial und gegebenenfalls rassebedingt ausgelastet werden. 
In diesem Beitrag erfährst du, wie du deinen Vierbeiner richtig auslastest, worauf du achten solltest, und welche Art der Beschäftigung der Hunde es gibt, damit du deinem Vierbeiner ein abwechslungsreicher Alltag bieten kannst.

Wie laste ich meinen Hund richtig aus?

In der Welt von vielen Hundebesitzern ist die richtige Auslastung immer wieder ein großes Thema. Wirkt ein Hund unruhig und unkonzentriert, wird häufig eine fehlende Auslastung vorgeworfen. Obwohl dieser Fall zweifellos auch eintreffen kann, kommt es sehr häufig vor, dass der Vierbeiner einfach zu wenig Schlaf bekommt. 

Wusstest du, dass Hunde am Tag im Durchschnitt etwa 20 Stunden schlafen?

Bei dieser Zeitangabe handelt es sich allerdings nicht nur um Tiefschlafphasen, sondern um die Gesamtheit von Ruhephasen pro Tag. Das heißt, dass auch Dösen oder ausruhen dazuzählen. Welpen und Seniorhunde schlafen in der Regel sogar noch mehr asl erwachsene Hunde, weswegen eine Schlafzeit von 22 Stunden nicht unüblich ist. Diese Ruhephasen sind unglaublich wichtig für unsere Vierbeiner, denn wie auch wir Menschen, verarbeiten sie das Erlebte im Schlaf. Besonders Welpen werden zu Beginn eher überlastet und sind dann überfordert. Denke daran, dass auch ein Welpe am Tag viele Ruhephasen braucht, um die erlebten Ereignisse, und häufig auch viele neue Eindrücke, verarbeiten zu können.

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Worauf sollte ich bei der Beschäftigung meines Hundes achten?

Wie viel Beschäftigung der Vierbeiner braucht, kann also ganz individuell sein. Wie viel ein Hund beschäftigt wird, ist im Grunde jedoch zweitrangig, da hier Qualität vor Quantität gilt. 
Die Art der Beschäftigung ist hier also viel wertvoller. 

1. Spaß: Am wichtigsten ist natürlich, dass dein Hund Spaß an der Art der Beschäftigung findet. Es gibt Hunde, welche sich für viele Arten der Beschäftigung begeistern können. Andere blühen vielleicht beim Fährtentraining auf, sind jedoch keine guten Begleiter für die morgendliche Joggingrunde. Beobachte deinen Hund und ziehe im Zweifel den Rat eines Experten herbei.

2. Mentale und körperliche Beschäftigung: Auch mentale Beschäftigung kann anstrengend für deinen Hund sein. Du musst deinen Vierbeiner nicht immer nur körperlich auslasten; viele Hunde haben große Freunde an mentalen Aufgaben.
Rassespezifische Beschäftigungen: Es gibt Hunde, welche aus speziellen Gründen gezüchtet worden sind. Diese haben besonders an rassespezifischen Beschäftigungen Freude. Beispielsweise wurden Jagdhunde und Bracken speziell für die Jagd gezüchtet, und haben oft sehr viel Spaß an der Dummyarbeit.

3. Soziale Beschäftigungen: Hunde müssen zwar nicht jeden Hund begrüßen, welchen sie im Laufe eines Spaziergangs treffen, soziale Kontakte können jedoch auch bei unseren Vierbeinern sehr wichtig sein.

4. Fordernd, aber lösbar: Besonders bei Such- und Intelligenzspielen ist es wichtig, dass du deinen Hund nicht überforderst. Fange klein an und arbeite dich Schritt für Schritt mit deinem Vierbeiner voran. Setze, genauso wie im Training, auf kleine Erfolgserlebnisse und habe viel Geduld.

5. Altersgerechte Beschäftigung: Vielleicht liegt es auf der Hand, dass die Mehrheit von Seniorhunden einfach nicht mehr als Joggingbegleiter geeignet sind. Ebenso sollten jedoch auch Welpen, oder Hunde mit wenig Ausdauer oder einfach wenig Motivation nicht zu Beschäftigungen gezwungen werden. Besonders Seniorhunde möchten auch in hohen Jahren noch gefordert werden; hier eignen sich besonders Denk-, Such- oder Intelligenzspiele.

Was sind körperliche Beschäftigungen für den Hund?

Die körperliche Auslastung der Hunde wird hauptsächlich in der Natur vorgenommen. Allerdings gibt es auch eine Reihe von körperlichen Beschäftigungen, welche in der Wohnung durchgeführt werden können.

Hundesport:

Neben Spaziergängen ist Hundesport wahrscheinlich eine der beliebtesten körperlichen Beschäftigungen von Hundebesitzern. Besonders beliebt sind Sportarten wie Agility oder Hundezugsportarten wie Canicross oder Bikejöring. Auch Rally Obedience, ein Hundesport aus den USA, findet immer mehr Anhänger in Deutschland.
Fährtentraining oder Mantrailing fördert nicht nur eine hohe Konzentration der Hunde, sondern beansprucht sie auch körperlich. Denn hier müssen die Hunde über mehrere hundert Meter die Fährten von Futter oder Menschen verfolgen.
Cavaletti-Training und Hoopers eignen sich vor allem für Senior Hunde, sollten aber natürlich dem Gesundheitszustand des Hundes angepasst werden. Es sind Einheiten aus der Hundesportart Agility, können jedoch auch super außerhalb eines Trainingsgeländes umgesetzt werden. Besonders das Training mit einem Cavaletti kann nach günstiger Anschaffung der Cavaletti-Stangen im Garten oder sogar in der Wohnung durchgeführt werden. Achte in der Wohnung jedoch darauf, dass der Untergrund nicht zu glatt ist. Alternativ kannst du niedrige Sprünge auch mit Ästen nachstellen: wichtig ist hier nur, dass der Ast keine spitzen Kanten hat, an welchen sich dein Hund verletzen könnten.

Laufen:

Ein ausgiebiger Spaziergang in der Natur tut vielen Vierbeinern gut. Sie können schnüffeln, toben und rennen, und ein wenig ihre eigenen Wege gehen.
Sportliche Hunde haben auch viel Gefallen daran, wenn sich ihr Besitzer auf das Fahrrad oder in die Inliner schwingt. Endlich kann sich der Zweibeiner ihrem Tempo anpassen. Natürlich sollte auch hier der Hund nicht bis zum Umfallen ausgepowert werden, ein Großteil an Hunden genießt jedoch zur Abwechslung ein schnelles Tempo bei der Gassirunde. Achte darauf, dass dein Hund die Möglichkeit für Pausen hat.

Schwimmen:

Wenn dein Hund Wasser mag, ist das Schwimmen in See oder Meer auch eine gute Form der körperlichen Auslastung. Ein Vorteil des regelmäßigen Schwimmen-Gehens ist vor allem, dass es nur Vorteile für das Muskeltraining deines Hundes hat.

Spielen:

Das Spielen mit Artgenossen ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine soziale Beschäftigung. Jedoch gibt es auch Hunde, welche eher als Einzelgänger bezeichnet werden können, zusätzlich sind auch Artgenossen nicht jederzeit verfügbar. Ausgelassenes Spielen mit ihrem Zweibeiner macht den meisten Hunden viel Freude, und lastet sie zusätzlich körperlich aus.

Was sind mentale Beschäftigungen für deinen Hund?

Es gibt eine Reihe von Beschäftigungen, welche dafür sorgen, deinen Hund geistig auszulasten. Viele dieser Beschäftigungen können sowohl drinnen als auch draußen getätigt werden, allerdings fällt es vielen Hunden schwer, draußen neue Tätigkeiten zu erlernen. Das liegt daran, dass draußen unglaublich viele Ablenkungen lauern. In der Regel ist es also für dich und für deinen Vierbeiner einfacher, mit neuen Übungen in den eigenen vier Wänden zu beginnen.

Kommandos und Tricks

Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, warum es so viele Tricks für Hunde gibt, die im Grunde aber keinen großen Mehrwert für das Training haben. Das Erlernen neuer Kommandos fordert den Vierbeiner und stellt ihn vor neue Herausforderungen. Doch nicht nur neue Tricks können eine gute mentale Auslastung für deinen Hund bieten. Auch das Verfestigen bereits erlernter Kommandos kann geistige Anstrengung fordern. Zusätzlich zu verbaler Kommunikation kannst du auch ausschließlich nonverbale Kommandos üben, also nur mit Handzeichen mit deinem Hund kommunizieren. Eine nonverbale Kommunikation kann vor allem in der späteren Lebensphase deines Hundes von Vorteil sein, wenn beispielsweise die Hörfunktion mit der Zeit abnimmt.

Impulskontrolle und Frustrationstoleranz

Die Impulskontrolle soll deinem Hund dabei helfen, seine Emotionen und sein Tun kontrollieren zu können. Diese Arbeit fordert nicht nur eine hohe Konzentration deines Vierbeiners, sie kann auch für euer Miteinander eine große Stütze sein. So kannst du zum Beispiel das liebste Spielzeug deines Hundes werfen, ihn jedoch nicht hinterherjagen lassen. Ziel ist es, dem Reiz nicht nachzugeben und das Kommando auszuhalten. Die Frustrationstoleranz deines Hundes aufzubauen, kann sehr anstrengend für den Vierbeiner sein. Nicht nur muss er sich sehr konzentrieren, sondern muss er sich auch in Geduld üben. Solltest du mit deinem Hund noch gar nicht an der Frustrationstoleranz gearbeitet haben, ist es wichtig, dass du hier nur in kleinen Schritten arbeitest. 

Nasenarbeit

Dass die Nase unserer geliebten Vierbeiner um einiges besser und sensibler ist als unsere eigene, ist den meisten Hundebesitzern bereits klar. Wusstest du, dass Hunde stereoskopisch riechen können? Das heißt, dass beide Nasenlöcher zur gleichen Zeit unterschiedliche Düfte wahrnehmen können, da sie unabhängig voneinander operieren.
Um die Nase deines Vierbeiners zu fordern, kannst du Verstecken spielen, also Sucharbeit machen. Hier kannst du Leckerchen oder das Lieblingsspielzeug deines Hundes beispielsweise hinter einem Busch oder in hohem Gras verstecken und es ihn suchen lassen. Drinnen lässt sich diese Beschäftigung ebenso gut durchführen. Ebenso beliebt sind Schnüffelteppiche.

Intelligenzspiele

Mittlerweile gibt es eine sehr große Auswahl an Intelligenzspielzeug für Hunde. Besonders an Regen- oder für den Menschen stressigen Tagen kann diese Art von Beschäftigung sehr abwechslungsreich sein. Die meisten Intelligenzspielzeuge sind so konzipiert, dass das Ziel ein Leckerchen ist, welches der Hund aus dem Spielzeug befreien muss. Je nach Schwierigkeitsgrad ist hier eine hohe Konzentration und ein sehr gutes Denkvermögen vom Hund gefordert. Viele Spielzeuge fördern ebenfalls das Nutzen der Nase. Unser Vierbeiner muss lösungsorientiert arbeiten und Geduld bewahren, denn zu viel Stress schränkt das Konzentrationsvermögen ein.

Apportieren:

Apportierarbeit macht besonders vielen Jagdhunden und Bracken Spaß, doch auch andere Hunderassen lassen sich gern für das Training begeistern. Hier kannst du zum Beispiel mit einem Dummy, aber auch mit einem einfachen Spielzeug, arbeiten. Das Apportiertraining muss natürlich auch langsam aufgebaut werden, wird jedoch auch schnell zu einer Beschäftigung, welche den Hund sowohl körperlich als auch mental fordert. Wirfst du den Dummy außerhalb der Sichtweite deines Hundes, zwingst du ihn ebenso zur Nasenarbeit.
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