Liegeschwielen sind bei Hunden keine Seltenheit – besonders große und schwere Rassen leiden häufig darunter. Die unscheinbaren, harten Hautstellen können schmerzhaft sein und sogar zu ernsthaften Entzündungen führen. In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und wie du Liegeschwielen bei deinem Hund effektiv vorbeugen kannst.
Was sind Liegeschwielen beim Hund?
Liegeschwielen, auch als Callus bezeichnet, sind verdickte, oft haarlose Hautstellen, die vor allem an Körperpartien mit direktem Kontakt zum Boden entstehen – typischerweise an den Ellbogen, Sprunggelenken oder dem Brustbein.
Diese Schwielen sind eine Reaktion auf dauerhaften Druck und Reibung, vor allem wenn Hunde häufig auf harten Unterlagen wie Fliesen, Laminat oder Beton liegen. Die Haut verdickt sich (Hyperkeratose), das Fell fällt aus – und ohne Behandlung können daraus sogar schmerzhafte Entzündungen oder Hygrome entstehen.

Ursachen: Warum entstehen Liegeschwielen?
Die Entstehung von Liegeschwielen hängt mit mehreren Faktoren zusammen:
🔹 Druckbelastung auf Knochenvorsprünge (z. B. Ellbogen)
🔹 Harte Liegeflächen wie Fliesen oder Beton
🔹 Große oder schwere Hunde – z. B. Doggen, Labradore, Bernhardiner
🔹 Kurzhaarige Hunde mit wenig Unterhautfett
🔹 Ältere Hunde, die sich weniger bewegen
🔹 Orthopädische Erkrankungen wie Arthritis, die die Liegeposition verändern
💡 Tipp: Übergewicht erhöht die Druckbelastung deutlich – eine ausgewogene Ernährung ist also auch Hautpflege!
Symptome: So erkennst du Liegeschwielen beim Hund
Die typischen Anzeichen sind meist gut sichtbar:
Haarlose, verhärtete, grau-bräunliche Hautstellen
Oft rund oder oval geformt – wirkt wie "Elefantenhaut"
Anfangs gerötet und empfindlich
Später: rissige, nässende Haut mit Entzündungsgefahr
Hygrome – weiche, flüssigkeitsgefüllte Schwellungen
In schweren Fällen: Abszesse oder Fisteln
📌 Wichtig: Je früher du reagierst, desto besser die Prognose!
Behandlung: Was hilft gegen Liegeschwielen beim Hund?
1. Druckentlastung ist das A und O
Die wichtigste Maßnahme: Druck von den betroffenen Stellen nehmen! Das gelingt am besten mit:
Orthopädischen Hundebetten mit Memory Foam
Ellenbogenschonern oder Polsterbandagen (gut angepasst)
Weichen, gepolsterten Unterlagen oder Teppichen
Studien zeigen: Hunde mit orthopädischen Betten haben weniger Schwielen und mehr Beweglichkeit. [Quelle: Brown et al., 2015]
2. Hautpflege mit natürlichen Salben
Die verhärtete Haut lässt sich mit regelmäßiger Pflege weicher und geschmeidiger halten. Besonders gut geeignet:
Pflegende Salben mit pflanzlichen Ölen (z. B. Kokos, Ringelblume)
Salbeiöl – wirkt entzündungshemmend & antimikrobiell
Sheabutter für mehr Elastizität
💡 Achtung: Keine okklusiven (versiegelnden) Cremes verwenden – sie können die Haut zusätzlich reizen.
3. Tierärztliche Behandlung bei Komplikationen
Wenn Schwielen:
- sich entzünden,
- nässen oder eitern,
- Hygrome oder Abszesse entstehen,
solltest du sofort den Tierarzt aufsuchen. Manchmal sind Antibiotika, Punktionen oder sogar chirurgische Eingriffe nötig.

DIY-Rezept: Natürliche Salbei-Salbe gegen Liegeschwielen
Diese selbstgemachte Pflegesalbe hilft bei gereizter Haut und wirkt heilungsfördernd:
Zutaten:
- 30 g Kokosöl
- 20 g Sheabutter
- 1 TL Salbeiöl (ätherisch, bio)
- 1 TL Ringelblumenöl
Zubereitung:
- Kokosöl und Sheabutter im Wasserbad schmelzen
- Öle einrühren
- In ein sauberes Glas füllen & abkühlen lassen
- 1–2× täglich dünn auftragen
⚠️ Hinweis: Ätherische Öle sind stark konzentriert – bei trächtigen oder sehr jungen Hunden lieber darauf verzichten!
Warum ein orthopädisches Hundebett so wichtig ist
Ein gutes orthopädisches Hundebett ist keine Luxusanschaffung, sondern eine echte Gesundheitsvorsorge. Es schützt nicht nur vor Liegeschwielen, sondern fördert die gesamte Beweglichkeit – besonders bei älteren oder arthritischen Hunden.
Vorteile im Überblick:
✔️ Gleichmäßige Druckverteilung
✔️ Entlastung von Gelenken und Knochenvorsprüngen
✔️ Bessere Durchblutung & Hautregeneration
✔️ Weniger Schmerzen beim Liegen
✔️ Vorbeugung von Schwielen & Hygromen
Prognose: Können Liegeschwielen wieder verschwinden?
Die gute Nachricht: Leichte Liegeschwielen bilden sich häufig zurück, wenn Druck und Reibung reduziert werden. Die Haut wird weicher – allerdings wachsen die Haare meist nicht vollständig nach. Bei schwereren Fällen bleibt oft eine Restveränderung, doch Schmerzen und Entzündungen lassen sich deutlich lindern.

Fazit: So schützt du deinen Hund vor Liegeschwielen
Liegeschwielen sind mehr als nur ein kosmetisches Problem – sie können deinem Hund ernsthafte Beschwerden bereiten. Doch mit der richtigen Pflege, einem hochwertigen orthopädischen Hundebett und einer bewussten Haltung kannst du viel bewirken.
🔹 Achte auf weiche Liegeplätze
🔹 Pflege die Haut regelmäßig
🔹 Reagiere frühzeitig bei Rötung oder Schwellung
🔹 Nutze natürliche Pflegesalben
🔹 Investiere in ein gutes Hundebett – dein Hund wird es dir danken!
Quellenverzeichnis
Brooks, D. (2005): Canine Dermatology, Saunders Elsevier
German, A. J. et al. (2010): Obesity and skin disease in dogs, Vet Dermatol
Griffin, C. E. et al. (2017): Chronic skin diseases in large breed dogs, JAVMA
Bannasch, M. et al. (2003): Callus formation and management, Vet Comp Orthop Traumatol
Smith, F. et al. (2016): Pressure relief strategies, Vet Surg
Brown, D. C. et al. (2015): Orthopedic bedding effects, J Small Anim Pract
Roosje, P. et al. (2012): Topical treatments for callus, Vet Dermatol
Wong, W. et al. (2014): Sage extract in wound healing, J Ethnopharmacol
Case, L. P. et al. (2013): Veterinary Surgery – Small Animal, Elsevier